Klare Kante: Das Beste, was passieren konnte

Ein Kommentar von Fred Kowasch

Dass eine geborene Russin, - die seit vier Jahren für Kazachstan spielt (und immer noch in Moskau lebt) - die Frauen-Konkurrenz beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon gewinnt, dürfte für die britischen Veranstalter der sportpolitische 'Gau' gewesen sein. Hatten sie doch, Tennisprofis aus Russland und Belarus die Teilnahme an den 'All England Championschips' verwehrt. Der Grund: der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Eine Entscheidung, die hochumstritten war (und ist), zahlreiche Kritiker fand. So setzten die Spielervereinigungen WTA und ATP deshalb die Berechnung der Weltranglistenpunkte für dieses Grand-Slam-Turnier aus.

Eine Reaktion, die nachvollziehbar ist. Wieso werden Sportler gesperrt, die sich wie der Weltranglistenachte Andreij Rubljov klar gegen den Krieg positioniert haben? Wieso werden Menschen bestraft, die diesen Angriffskrieg nicht aktiv unterstützen?! Weil sie Russen sind? Die belarussische Staatsbürgerschaft besitzen? Logisch ist diese Art von 'Sippenhaft' nicht. Sportlich fair keineswegs. Denn nicht nur Rubljov fehlte, auch der Weltranglistenerste Daniil Medvedev durfte nicht spielen. Und bei der Frauenkonkurrenz konnten zwölf Spielerinnen nicht antreten, die es noch vor ein paar Wochen in das Hauptfeld von 'Roland Garros' in Paris geschafft hatten. Der sportliche Stellenwert war deshalb erheblich gemindert.

Jedes Turnier hat die Siegerin (oder den Sieger), die es verdient. Und die hieß diesmal Elena Rybakina, geboren am 17. Juni 1999, in Moscow, Russia. Für solch sportpolitischen Nonsens, wie er 2022 auf dem 'heiligen' Rasen zu Wimbledon verordnet worden war, das Beste was passieren konnte.

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