Dokumentarfilm: 'Inside HogeSa' - Von der Straße ins Parlament
+ + DIE LANGVERSION DES FILMES (92 min) BEI AMAZON VIDEO (LEIHEN UND VERKAUFEN) + +
Köln, am letzten Oktobersonntag 2014. Tausende von muskelbepackten Männern, die unter dem Motto 'Hooligans gegen Salafisten' (HogeSa) durch die Kölner Innenstadt ziehen. Hooligans, Türsteher, Rocker, Rechtsradikale. Die Demonstration endet in Ausschreitungen am Hauptbahnhof. Tagelang bestimmen die Ereignisse von Köln, bestimmt das Bild vom umgekippten Polizeibus, die Schlagzeilen. Die Öffentlichkeit fragt sich seither: wie konnte dies passieren? Warum haben die Sicherheitsbehörden geschlafen?In der Folgezeit dominieren - in Ost wie West - 'Pegida'-Demonstrationen das Straßenbild. Im Herbst 2017 schließlich zieht die AfD erstmals in den Deutschen Bundestag ein. Politikwissenschaftler und LKA-Ermittler sind sich einig: 'HogeSa' hat für diese Entwicklung den direkten Anstoß gegeben.
+ + + Die Kurzversion der Doku (75 Min) gibt es jetzt bei YouTube FOR FREE + + +
In 'Inside HogeSa - Von der Straße ins Parlament' begleiten wir die Protagonisten der Szene vier Jahre lang. Zum ersten Mal reden rechte Hooligans,'Nationale Sozialisten' und 'Pegida'-Vertreter offen vor der Kamera. Ein 92-Minuten-langer Dokumentarfilm, der einen Einblick in eine Szene gibt, den es so vorher noch nicht gab. Der durchaus schockieren kann.
Wen der Trailer neugierig gemacht hat, kann sich gern den kompletten Film ansehen. Er kostet 4,99 (Ausleihe 48 Stunden) und 9,99 Euro (all). Wer den Film kauft, bekommt die Interviews mit Tatjana Festerling und 'Captain Flubber' in voller Länge zu sehen. Der Film wurde von uns mit 10.000 Euro selbst finanziert. Aus Gründen der Unabhängigkeit haben wir auf eine Filmförderung und die Unterstützung öffentlich-rechtlicher Sender verzichtet. Mittlerweile hat sich das Werk refinanziert.
Was steht an? - Unsere Konzert- und Club-Tipps für die Hauptstadt

28.03. 20:00 Cassiopeia: Grade2, Death by Stereo, Oi!ronie (Oi, HC Punk, Empfehlung) 22e
28.03. 20.00 Columbiahalle: Apocalyptica, Epica, Wheel (Metal) 54e
28.03. 20:00 Festsaal Kreuzberg: Robert Forster (Indierock) 29e
28.03. 20.00 Frannz: Laura Cox (RnR) 36e
28.03. 20:00 Huxleys: Rubberband (Folk Rock) 100e
28.03. 20:00 So36: Nervy (Rock) 45e
28.03. 20:00 Theater Im Delphi: King Krule (Neo Soul, Hip Hop, Indierock)
29.03. 19:30 Panke: Yelka, Vasenresonanz (Krautrock, Jazz) 12e
29.03. 20:00 Badehaus: Aka Kelzz, LNA,,Prisma (Hip Hop, Indierock) 15e
29.03. 20:00 Berghain, Kantine: Elektro Guzzi (Techno) 28e
29.03. 20:00 Cassiopeia: Sworn Enemy, These Streets, Worst Doubt (Metal, HC) 19e
29.03. 20:00 Lido:Cassyette (Rock, Pop) 25e
29.03. 20:00 Marie Antoinette: Leatherette, Somnambulist (No Wave, Jazz, Punk) 15e
29.03. 21.00 Wild At Heart:Dirty Mops (Garage, Surf) 0e
30.03. 20:00 Schokoladen: Get Jealous, Baby Of The Bunch (Punk, Grunge) 12e
30.03. 21:00 Roter Salon: Colored Moth, Riot Spears (Post HC, Punk) 10e
30.03. 21:00 Urban Spree: Spiral Drive (Psychedelic Rock) 15e
30.03. 23:00 About Blank: Amulador, APRS, Hypnotic Black Magic, Serenus, Aconite (Techno)
30.03. 23:59 Wilde Renate: Diladï, Heimlich Knüller, Kevin Beyer, Leeni, Maik Gyver, Marcii Moto, Mona Pirzad, Moogli, Wahoo (Techno, House)
Dokumentarfilm: Shane - Mein Leben mit den Pogues (125 min, 2020, arte)
TV-Tipp: Kampf gegen Corona - Was lief falsch? (8 min, 3sat, Kulturzeit)
Sport-Hintergrund: Krank nach der Corona-Impfung (16 min, 2023, SWR)
Die Räumung von Lützrath - Sturm auf den Absperrzaun (14.01.2023)
von Fred Kowasch, Lützerath
14.01.2023
Ein bischen später losgefahren, denn noch regnete es in Strömen. Die südliche Autobahn bei Mönchengladbach komplett dicht. Deshalb von unten rangefahren. Via Köln, Kerpen und Holzweiler. Da war noch ein Parkplatz zu finden, obwohl mehr als 10.000 Menschen auf den Weg zur Demo waren. Kurz nach Holzweiler hing schon ein Helikopter in der Luft. Am Horizont Silvesterfeuerwerk. Nix wie hin. Über den Acker ging es auch mit guten Stiefeln nur sehr beschwerlich. Ist halt etwas anderes, wenn noch ein paar Kilos brauner Schlamm an den Füßen hängen.
Zum Glück nicht zu spät gekommen. Denn vor Ort ging es schon mächtig ab. Pyrotechnik, auf Polizeibeamte geworfen. Ein Leuchtspurgeschoss zischt nur ungefähr zwei Meter an meinem Kopf vorbei. Dann doch lieber mal den Helm aufsetzen. Es fliegt Dreck. Mal um Mal. Einer schreit: "Steine. Achtung Steine". Andere rufen: "Scheiss Bullen". Und: "Auf nach Lützerath!". Das Adrenalin am Anschlag. Auch wenn ich hier nur drehe. Der 'Schwarze Block' ist zahlreich vertreten. Gut 1.000 von ihnen könnten es sein. Ich höre viel Französisch. Besonders in der Situation, als gegen kurz nach zwei Uhr die Polizeiketten durchbrochen werden. Und die Menschen gen Lützerath rennen.
Am Zaun ist dann aber Schluß. Aggressive Cops, die die Schlagstöcke schwingen. Lautsprecherdurchsagen, dass gleich der Wasserwerfer eingesetzt wird. Polizeieinsatzwagen stehen Stoßstange an Stoßstange. Auf dem Rückweg sehe ich noch zahlreiche Verletzte. Einige von ihnen weinen, krümmen sich vor Schmerzen, halten sich ihre Rippen. Verantwortlich für den Einsatz: ein Polizeipräsident, der das Parteibuch der 'Grünen' besitzt.
Die Räumung von Lützerath - Wenn die Cops kommen (11.1.2023)
Dont belive the news. Make the news.
Vor Ort ist nicht immer alles so Hardcore. Sehr entspanntes 'Team-Blau' aus NRW (im Video) auf der Rückseite des besetzten Hofes 'Paula' in Lützerath. Dort haben sich die militanten Besetzer verschanzt. Wann sie geräumt werden - bisher unklar. Ein kurzer Eindruck vom Tag - die Cops haben die Lage im Griff. Wirken sehr entspannt: "Wir sind weiter, als wir dachten". Überall stehen am Nachmittag Grüppchen von NRW-Polizisten über das Camp verteilt. Zahlreiche Besetzer sind auf ihren Baumhäusern. Runter können sie nicht. In einem Durchgang befinden sich noch vier Menschen in - sogenannten - Lockons. Darunter ein Rollstuhlfahrer. Zug um Zug holen Klettercops Besetzer aus ihren Tri-Pods. Manch einer flüchtet dann auch mal auf das Dach einer Lagerhalle. Lediglich die L277 hinter dem Camps war am frühen Abend noch nicht geräumt. Das Gelände hat RWE abgesperrt. Hat rings herum einen zweifachen Zaun installiert, der von hunderten Sicherheitsleuten mit gelben Warnwesten bewacht wird. Reinkommen unmöglich. Auch nicht mit Presseausweis. Deshalb bleibt nur die Möglichkeit, sich am Standort Jackerath bei der Polizei Aachen zu akkreditieren. Sonst ist keine Berichterstattung möglich. Ist man erst einmal im umzäunten Gebiet, ist Filmen und journalistisches Arbeiten problemlos möglich. Insgesamt sollen, nach unseren - unbestätigten - Informationen mindestens 3.000 Polizisten rund um Lützerath eingesetzt sein.
update 12.01.2023
Am Nachmittag wurde der besetzte Hof 'Paula' von der Polizei geräumt. Nennenswerten Widerstand gab es keinen. Unterdessen haben sich die Arbeitsbedingungen vor Ort von Journalisten extrem verändert. Die Polizei Aachen weist mittlerweile darauf hin, dass Medienvertreter eine Art 'Abtretungsvereinbahrung' mit RWE unterschreiben müssen. Für den Fall, dass sie bei den Abbrucharbeiten in Mitleidenschaft gezogen werden würden. Im Klartext: ein Baum auf den Kopf fällt.
Dokumentarfilm: Sea Shepherd - Verfolgungsjagd auf hoher See
Sri Lanka, Hawaii, Vietnam - Unsere Besten Reisefotos

Dokumentarfilm: 'Road to Lockdown' (Road-Movie, 106 min, 2020)
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Drei Jungs nach dem Abitur. Drei Monate ans andere Ende der Welt. Ein guter Plan, normalerweise. Dass im Frühjahr 2020 alles anders ist, realisieren Paul, Fynn und Niels nur zögerlich. Ihr Strandurlaub verwandelt sich in einen Alptraum-Trip an dessen Ende die Quarantäne steht. Statt dem Wandern in wunderschönen Landschaften sitzen sie plötzlich ohne Perspektive im neuseeländischen Christchurch fest. Wo endet sie: diese 'Road to Lockdown'? Den Film gibt es auf Amazon Prime Video für 4,99 Euro (Leihen) und 9,99 Euro (Kaufen).
Die Stille nach dem Fernsehpreis - Meine Erlebnisse bei ARD und ZDF (5)
Eine Hintergrundgeschichte in fünf Teilen
von Fred Kowasch
Wenn man selbst Abstand gewonnen hat, ist es durchaus angebracht, etwas ins Plaudern zu kommen. Vor allem, wenn man das Objekt - über dass seit der 'Affäre Schlesinger' viele reden - aus dem Innersten kennt. Mehr als 25 Jahre habe ich für ARD und ZDF gearbeitet. Zunächst fünf Jahre als freier Mitarbeiter, dann als Journalist, der eine Produktionsfirma betreibt. Dabei lernt man Einiges kennen. Stoff genug für ein Buch allemal. Über den RBB (früher SFB), den MDR, das ZDF und den WDR ....
Herbst 2007
ZDF-Morgenmagazin, zdf.reporter, ‚Sport inside‘ vom WDR. Es hatte für mich immer einen besonderen Reiz, etwas Neues zu machen. Bei einem neuen TV-Format von Anfang an dabei zu sein. Diese Aufbruchsstimmung, diese Lust am Experiment, dieser gemeinsame Wille eine Sendung auch bekannt zu machen. Erleben, wie die eigene Arbeit wirkt.
So auch bei ‚Sport inside‘. Engagierte Redakteure, die Lust auf ein Experiment hatten. Denen Widerstand - auch innerhalb der WDR-Sportredaktion (zu der auch die Sportschau zählt) - egal war. Eine Sendung, die eigene Themen setzte, sich dem investigativen Sportjournalismus widmete. So etwas gab es bis dato nicht in der deutschen TV-Landschaft. Die Zeit schien - nach all den Doping-Skandalen um das ‚Team Telekom’ - einfach reif dafür.
Was hinzu kam: während Redaktionen wie Frontal 21 für Auftrags-Produzenten immer unattraktiver wurden (ja, investigativer Journalismus kostet viel Geld), konnte man als Produzent beim WDR aus dem Vollen schöpfen. Der Etat der Sportschau, aus dem ‚Sport inside’ im Wesentlichen finanziert wurde, schien gut gefüllt. Die Sendung - das ‚Baby‘ von WDR-Sportchef Steffen Simon. Ein cleveres Baby, das Schlagzeilen machte, für Fernsehpreise nominiert wurde, der Sporteventberichterstattung kritische Inhalte entgegensetzte. Faktisch damit die hohen Sportrechtekosten argumentativ legitimierte. Schaulaufen auf dem 'Roten Teppich' beim Deutschen Fernsehpreis 2011 in Köln. Foto: Fred Kowasch. All Rights Reserved.
In einer der ersten Sendungen - ein medialer Paukenschlag. Deutscher Tennisprofi behauptet: Spiele abgesprochen und Wetten manipuliert. Obwohl die TV-Quote an diesem Montagabend im WDR-Programm sehr überschaubar war - das Medienecho danach ist es nicht. Eine halbe Seite in der BILD-Zeitung, der britische Guardian berichtet, selbst die US-amerikanische Tennis-Legende John McEnroe kommentiert unsere Story.
Ein paar Wochen später legen wir mit neuen Details nach. Diesmal finden sich die größten Gegner im eigenen Haus. Ein Hausjurist, dem es offensichtlich um das Wohl eines von uns namentlich benannten deutschen Tennisprofis geht. Ein Sportschau-Moderator, der (völlig unüblich) persönlich zur Filmabnahme im Schneideraum erscheint und unsere Recherchen kritisiert. Wenigstens waren ab da die Fronten klar.
Unsere besten Filme: Falsches Spiel - Wettmanipulation Im Tennis (30 min, 2017)
Ein Film von Benjamin Best, Fred Kowasch und Tom Mustroph
Sport inside Special, WDR Fernsehen, Sonntag, 7.5.2017, 22.05 - 22:35 Uhr
In kaum einem anderen Sport ist es so leicht zu manipulieren wie in der Einzelsportart Tennis. Der sogenannte "weiße Sport" kämpft seit mehr als zehn Jahren mit massiven Vorwürfen: Betrug, Manipulation, Vertuschung. Wettsyndikate, vor allem aus Russland, Südamerika und Italien, sind auf der Suche nach Tennisspielern, die für Geld Spiele manipulieren. Experten schätzen den weltweiten Umsatz bei Tennis-Wetten auf fünf Milliarden Euro.
Im vergangenen Jahr haben die internationalen Tennisverbände 292 verdächtige Matches gemeldet. So viele wie nie zuvor. Mittlerweile kommen 80 Prozent aller verdächtigen Sportereignisse in Bezug zu Wettmanipulation aus dem Tennis. Seit Jahren stehen die internationalen Tennisverbände in der Kritik, zu wenig gegen die Manipulation zu unternehmen.
'Sport inside' Spezial: Falsches Spiel - Wettmanipulation im Tennis (Doku, 30 min) from interpool.tv on Vimeo.
Vor allem Tennisturniere der zweiten bzw. dritten Kategorie, sogenannte Challenger- und Future-Turniere, sind für Betrug anfällig, weil hier das Schmiergeld höher sein kann als die geringen Preisgelder. "Die Wettbetrüger sind keine dummen Menschen, ganz im Gegenteil die wissen genau wen sie ansprechen müssen, wo die Saat auf fruchtbaren Boden trifft", erklärt Tennisprofi Andrea Petkovic gegenüber Sport inside. Sport inside trifft Ermittler, spricht mit Tennisprofis und stößt bei den Tennis-Weltverbänden auf eine Mauer des Schweigens.
Musikdoku: 'Heldenstadt Anders' - Der Festivalfilm (137 min, interpool.tv, 2020)
Line Up (Tag 1): HerT.Z., Kulturwille, Mad Affaire, Die Zucht
Line Up (Tag 2): The Huck, 0815, Dilletannten feat. Karl Heinz, Gelee Royal, Der Schwarze Kanal, Pfft...Projekt KNPL
Line Up (Tag 3): Schmerzgrenze, The Real Deal, Trübkraft Umsonst, Unklar, Zorn, Neu Rot, Confused Trail
Dokumentarfilm: Walls - a photographer between the lines (88 min, OmU, 2013)
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Israel und die besetzten Gebiete, Belfast, Baghdad, Ceuta, Zypern, die Grenze zwischen den USA und Mexico. Kai Wiedenhöfer hat eine Mission. Er will die Mauern der Welt fotografieren, zeigen was ein Betonwall aus Menschen macht. Mit seiner Panoramakamera geht er dorthin, wo Gummigeschosse, Tränengas und Strassenschlachten zum Alltag gehören. Er trifft auf Migranten, Drogendealer und engagierte Menschenrechtler. Immer wieder aber auch auf bewaffnete Soldaten und aggressive Grenzpolizei. Gegen viele Widerstände versucht er sich seinen Traum zu erfüllen.
Kai Wiedenhöfer möchte seine Panoramafotos auf die weltbekannte 'East Side Gallery' in Berlin zu bringen. Jahrelang kämpft er dafür. Im Sommer 2013 kommt es in seiner Wahlheimat zum Showdown. Die Dokumentation „Walls – a Photographer between the Lines“ hat Kai Wiedenhöfer - der einst Zeuge des Berliner Mauerfalls wurde - über neun Jahre lang begleitet.